wD-Jugend: Turnierbericht des Erfolgstrainers
Der tobende Mob und die Glückskekse
Hallo Champions,
hallo JSG-Fans,
nach langer Anreise erreichten wir um ca.16.45 Uhr unsere
Schule in der wir die nächsten Tage wohnten. Nun hieß es schnell sich einen
Schlafplatz zu sichern und sich für die Eröffnungsfeier zu stylen. Nachdem wir
alle mit Auto und Bulli in die Arena gefahren hatten, konnte die Party
beginnen.
18.45 Uhr, sammeln der Nationen in einer der Sporthallen. Als 4. Land
kommen jetzt die Deutschen Handballer zu der Musik von Nena 99 Luftballons. Wären
lieber zu Atemlos von Helene eingezogen, aber das Lied haben wir den
Skandinavier noch später beigebracht. Kathi und Lina auf den Schultern von
Laura und Lea mit der Deutschen Fahne und dem besten Überblick unter den
Sportlern. Nach toller Eröffnungsfeier gab es noch eine kleine Stärkung und es
ging zurück zur Unterkunft. Endlich erwischten wir auch unsere Buslinie B die
uns zur Schule brachte und mussten feststellen, dass wir auf dem Hinweg auf der
falschen Seite der Schule standen. Jetzt war auch klar, warum kein Bus gekommen
war. Wieder etwas gelernt.Freitag
Die Spiele beginnen. Der selbsternannte Turnierfavorit
(Aussage von Motti und Franka) greift um 12.05 Uhr ins Turniergeschehen ein. Frederickshavn
2 heißt der erste Gegner. Uwe setzt als Siegprämie ein Essen bei McDonalds aus. Wir kommen gut ins Spiel. Aus einer sicheren Abwehr gibt es
einen klaren 13-4 Erfolg. Das Ziel, ein Spiel bei dem Turnier zu gewinnen, ist
schon erreicht. Und auf nach Maces. Wer schon einmal bei McDonalds in Dänemark
war, der weiß, dass es hier schon einiges teurer ist als bei uns. Also war klar,
die Siegprämien fallen wohl an den nächsten Tagen kleiner aus. Nach dem
Abendessen ging es zum nächsten Spiel um 20.15 Uhr. Mit dem Bus ca. 20 Minuten.
Auf der Fahrt schlief uns Johanna im Bus ein. Gerade Johanna die man eigentlich
nie ruhig bekommt. Mit der schlafwandelnden Johanna erreichten wir die
Sporthalle. Herkules 2 aus Norwegen heißt nun der Gegner. Nach tollen Kampf
zogen wir mit 7-9 den Kürzeren. Die frisch geduschten Mädels stärkten sich noch
mit Pommes und dann ging es zurück. Auf der Heimfahrt erwischten wir einen
Partybus, wo die gute Stimmung auch schnell uns ergriff.
Samstag
Die Mädels konnten ausschlafen. Nach dem Frühstück ging es
in die City zum Shoppen. Wir trafen uns dann nachmittags wieder in der Schule
und sind bei super Wetter zum nächsten Spiel gelaufen. 15.05 Uhr, der Gegner
heißt nun Torslanda aus Schweden, auch wohl die stärkste Mannschaft in unserer
Gruppe. Wir konnten am Anfang noch mithalten, hatten aber beim 6-19 nie eine
Chance. Also setzten wir auf das Samstagabendspiel gegen Baltickov aus
Schweden. Das erste Mal waren alle JSG Teams zur Unterstützung anwesend. Wieder
war der Kampf unserer Mädels hervorragend. Aber es war bisher unser schwächstes
Spiel. Der Trainer war nicht zufrieden und forderte, dass die Verantwortung
nicht nur auf Mottis Schultern liegen darf, sondern jeder sich mehr einbringen
muss. Aber nach Abschluss der Vorrunde hatten wir das Optimale für uns
erreicht. Platz 4 hieß, dass wir direkt im Achtelfinale des B-Turniers waren
und kein zusätzliches Quali-Spiel der Gruppenletzten bestreiten brauchten. Und
ganz wichtig, wir gingen so auch Jöllenbeck aus dem Weg, die nun gegen unseren
Gruppendritten spielen mussten.
Sonntag
14.25 Uhr. Achtelfinale. Gegner Seif Handball aus Dänemark.
Nach
einem ruhigen Morgen den die Mädels in der Arena verbrachten ging es wieder zu
Fuß zum Spiel. Diesmal nur mit ein paar Fans, da die anderen Mannschaften auch
im Einsatz waren. Vor dem Spiel gab es bei der Teamsitzung Kekse vom Trainer. Wir
wussten, dass der Gegner schlagbar war, kamen aber ganz schlecht in das Spiel.
Wir lagen immer zurück und Motti hing voll durch, sodass ihr fast gar nichts gelang.
Aber jetzt übernahmen die kleinen Verantwortung: Kathi und 2 blitzsaubere Tore
von Lina brachten uns zurück. Plötzlich war auch Motti back und erzielte die
Führung. Wir drehten das Spiel von 5-7 in einen 9-7 Sieg. Danach flossen die
ersten Tränen und der Jubel war groß. Viertelfinale! Auch Andre war so begeistert
von der Leistung der Kleinen, dass er ab jetzt als Privat Chauffeur zur
Verfügung stand. Auf zur Schule und auf das nächste Spiel vorbereiten. Superfan
Uwe, inzwischen vom Wasserwart aufgestiegen, durfte jetzt auch den Toaster
bedienen und bereitete den Mädels einen kleinen zwischen Snack.
17.20 Uhr. Viertelfinale. Gegner Larvik Turn 2 aus Norwegen.
Alle JSG Teams waren ausgeschieden und kamen zur
Unterstützung. Es ging mit Bulli und Auto zur Sporthalle. Vor dem Spiel gab es
wieder die Glückskekse vom Trainer. Der Gegner aus Norwegen fing stark an, aber
unsere Abwehr mit Chefin Johanna spielte ein ganz starke 5:1 Deckung. Franka
stand gegen die starke Halblinke super und im Angriff klappte auch plötzlich
der Motti-Trick wieder. Die Fans tobten, der Gegner total verunsichert und das
Spiel wurde zum Selbstläufer. Leah am Nachmittag noch mit Muskelkater am Humpeln
kam im Rückraum im besser zurecht. Michelle jetzt im Tor hielt die letzten
Bälle.13-6 für uns. Unglaublich! Die Super JSG Fans waren aus dem Häuschen und
feierten die Kleinen, die sich wieder mit Freudentränen in den Augen in den
Armen lagen. Halbfinale! Es ging per Bulli sofort zum gemeinschaftlichen
Abendessen.
20.10 Uhr. Halbfinale. Gegner Stoemsgodset aus Norwegen.
Würde die Kraft noch reichen? Kommen die Fans alle wieder?
Und das Schlimmste, die Glückskekse reichen nicht mehr. Nach dem Warmlaufen im
Park vor der Halle wurden wir von unserem körperlich überlegenen Gegner
gemustert. Aber was die nicht wussten, unsere Fans, die sich vor der Halle
sammelten, kommen ja noch. Und schon ging die Tür auf und der Mob tobte. Und es
war plötzlich eine andere Welt. Der Gegner war eingeschüchtert. Unsere Mädels
wurden geputscht wie im Trance. Wir teilten uns im Kreis den letzten Glückskeks,
jeder biss ein kleines Stück ab.
Das Spiel war sehr ausgeglichen. Beide Teams taten sich
schwer beim Tore werfen. Wir machten die große Halblinke als gefährlichste
Spielerin aus. Franka kümmerte sich dann durch Sonderbewachung liebevoll um die
Norwegerin. Was unseren Gegner doch verunsicherte. Unsere Abwehr erkämpfte sich
jeden Abpraller. Celine machte ein ganz starkes Spiel und wir hielten die
Führung. Über 6-3, 7-5 brachten wir das Spiel nach Hause. 7-6 Sieg! Danach
brachen alle Dämme. Tränen flossen vor Glück. Sogar die Größeren kreischten vor
Glück. Unfassbar wir waren im Finale: mit 8 Spielerinnen! Die Stimmung war auf
dem Höhepunkt sogar der Gegner machte mit. OK, jetzt mussten wir halt die
Rückfahrt leicht nach hinten verschieben und die Nachtruhe etwas vorlegen. Nur
der Trainer hatte eine schlechte Nacht. Die Glückskekse waren alle!
Montag
8.00 Uhr. Finale.
Und täglich grüßt das Murmeltier. Wie jeden Morgen kam der freundliche
Student aus Uppsala und weckte die Betreuer. Heute schon um 6.00 Uhr. Die
Mannschaft sollte um 7.00 Uhr beim Frühstück sein. Anders als die anderen Tage
herrschte in den Klassenräumen schon ein reges Treiben. Irgendwie waren alle
heiß auf das Finale gegen Torslanda 3 aus Schweden. Schon beim Frühstück
konnten wir den Gegner mustern. Dann endlich aufwärmen in der Sporthalle. Unsere
Fans kamen und verschafften sich Respekt. Wir machten unseren Kreis und die
Mannschaft verlangte nach den Glückskeksen. Wir teilten uns die letzten Krümel
aus der Tüte. Wahrscheinlich hätte auch schon riechen an der Tüte gereicht, so
entschlossen wie wir waren.
Das Spiel beginnt. Der Gegner kommt richtig gut ins Spiel. Wir
haben große Probleme Tore zu werfen. Scheitern immer wieder an der guten
Torfrau. Die Aufforderung flach zu werfen kommt irgendwie nicht beim Team an. Die
Stimme des Trainers langsam kraftlos. Halbzeit 1-3 für Torslanda. Endlich Kathi tunnelt die Keeperin von Außen. Es fallen nun
mehr Tore und leider auch für den Gegner 3-6. Aber wir kommen zurück in das
Spiel, einfach unglaublich. Irgendwie schaffen wir den Ausgleich. Siebenmeter
für uns. Franka hat den Mut zu werfen, leider hält die Keeperin den guten
flachen Wurf. Im Gegenzug Siebenmeter für Torslanda. Lini, Lini hallt es durch
die Halle und mit ihrer Bärenruhe hält sie den Ball. Noch 75 Sekunden. Wir
spielen wieder einen langen Angriff. Die Schiedsrichter zeigen Zeitspiel an und
Leah steigt hoch und endlich macht den so oft von mir geforderten Wurf in die
lange Ecke. Der Ball schlägt unhaltbar Obenrechts ein. Der Jubel ist groß, jetzt
nur keinen mehr bekommen. Die Abwehr kämpft mit letzter Kraft. Ballgewinn und
Ende! Jetzt ist nur noch Freude angesagt und manch einer ist mit den Nerven am
Ende. Das war schöner als Arminias letzter Aufstieg sagt Fan Marius.
Liebe Grüße aus Dänemark.
Ein stolzer Trainer,
Jürgen