weibliche D1: Bronze bei der Westfalenmeisterschaft-Nord

Völlig zu Recht herrschte große Freude über den dritten Platz!

Sonntag, 7. April 2019. Dieser Tag wird für die Mädels der D1 wohl noch lange in Erinnerung bleiben.  Wir hatten die Ehre und das Vergnügen, als Meister des Kreises Bielefeld-Herford die Westfalenmeisterschaft-Nord auszurichten. Zu Gast waren JSG NSM Nettelstedt (Kreis Minden-Lübbecke),  HSG Blomberg-Lippe (Lippe), TuS Brockhagen (Gütersloh), FC Vorwärts Wettringen (EUREGIO Münsterland) und SC Greven 09 (Münster). 

9:30 Uhr - die Ruhe vor dem Sturm..
Der Westfalenmeister wurde im Spiel "Jeder gegen Jeden" ermittelt. Insgesamt waren somit 15 Paarungen (5 je Mannschaft) zu spielen. Jedes Spiel ging über 2 x 10 Minuten. Ein langer Handball-Tag war also vorprogrammiert.

Das erste Spiel begann um 11:00 Uhr, das letzte Spiel war auf 18:00 Uhr angesetzt. Aufgrund der "üblichen" Verzögerungen hinkten wir zum Schluss fast eine Stunde hinter dem Zeitplan hinterher. Dies tat der insgesamt guten Stimmung aber keinen Abbruch.




Dank großzügiger Spenden von e center Schenke - Schildesche, EDEKA Haddenhorst - Schildesche und REWE Center Quermann - Babenhausen hatten wir für alle Aktiven (Spielerinnen, Schiedsrichter und Zeitnehmer) genügend frisches Obst für den langen Tag zur Verfügung.

Vielen Dank hierfür!

Nun aber zum sportlichen Teil. 😉
Gleich in unserem ersten Spiel trafen wir auf den späteren Westfalenmeister Nord, den TuS Brockhagen. Dies konnte zu diesem Zeitpunkt aber natürlich noch niemand wissen...

Wir spielten lange Zeit auf Augenhöhe gegen den TuS. Die Brockhagenerinnen lagen zwar von Anfang an in Führung, erreichten aber nie mehr,  als einen 2-Tore-Vorsprung. Über 1:2, 2:4 und 3:5 hieß es zur Pause 5:7 aus unserer Sicht. Entschieden war die Partie zu diesem Zeitpunkt aber natürlich noch nicht. Und obwohl Brockhagen der erste Treffer in Halbzeit 2 gelang und somit erstmals mit 3 Toren führte, kämpften wir uns auf ein 9:10 in der 16. Spielminute heran. 

Unmittelbar nach ihrem Treffer sackte Lotti plötzlich in der Abwehr zusammen! Kreislaufkollaps!! Entsprechend groß der Schreck bei allen Beteiligten! Auch wenn Lotti mit dem RTW abgeholt wurde (Sicherheit geht immer vor!), wirkte es im ersten Moment schlimmer, als es zum Glück war. Kurze Zeit später konnte Lotti schon wieder (aus der Notaufnahme) lachend grüßen und war zum Ende des Spieltages sogar wieder in der Halle. 👍

Unser Spiel hatte aber durch diese Situation einen Bruch erlitten. Brockhagen konnte in der Folge auf 10:15 davonziehen. Clarissas 7-Meter-Tor zum 11:15 nach Spielende hatte für dieses Spiel nur noch kosmetischen Wert, hätte aber für einen evtl. direkten Vergleich durchaus noch wichtig werden können.





In unserem zweiten Spiel trafen wir auf die JSG NSM-Nettelstedt. Ab sofort hieß es nicht mehr "Was sind wir ? Ein Team!", sondern "Für Lotti!" Und in der Tat, ab diesem zweiten Spiel schienen sich alle Mädels auf der Platte geradezu zu zerreißen für Lotti. Jede einzelne spielte am Limit. Schnell lagen wir mit 4:1 Toren in Front (5. Spielminute). Diesen 3-Tore-Vorsprung hielten wir auch bis zum Pausenpfiff, Spielstand 7:4. Über 10:5 konnten wir den Vorsprung zum Ende auf 12:7 ausbauen.



Sichere Beute - 7 Meter...


Im dritten Spiel des Tages durften wir uns mit dem SC Greven 09 messen. Das Spiel begann relativ torarm. Nach gut 5 gespielten Minuten stand es gerade einmal 2:1 für Greven. In den verbleibenden 5 Minuten der ersten Halbzeit gelang es uns, das Spiel zu drehen. Mit 5:4 Toren gingen wir denkbar knapp in die Pause. Nach der Pause platzte dann bei uns der Knoten, innerhalb von 3 Minuten erhöhten wir auf 9:6.

Dieser kleine Zwischenspurt reichte, um eine Vorentscheidung zu erreichen. Am Ende konnten wir mit 15:11 Toren unseren zweiten Sieg im dritten Spiel einfahren.

Energischer Antritt...
Mittlerweile zeigte die Uhr etwa 16:30. Es hieß antreten zu unserem vierten und vorletzten Spiel des Tages. Dieses Mal trafen wir auf den FC Vorwärts Wettringen. Wir kamen super gut ins Spiel und lagen nach dreieinhalb Minuten mit 3:0 Toren vorne. Vielleicht war der Start zu "einfach", oder Wettringen wurde nun erst wach? Jedenfalls riss bei uns in der Folgezeit der Faden und anstatt den Vorsprung auszubauen, mussten wir hinnehmen wie dieser in der Folgezeit abschmolz. Zur Pause hieß es 7:7 Unentschieden. Zu  Beginn der zweiten Halbzeit gelang es Wettringen zweimal in Führung zu gehen, zweimal konnten wir ausgleichen. Zwei ebenso unglückliche wie unnötige Zeitstrafen innerhalb von 15 Sekunden (!) brachten uns völlig aus dem Tritt. Die Wettringer nutzen die letzten 5 Minuten clever, um zum Endstand von 9:14 davonzuziehen.


Somit standen bei bisher vier Spielen zwei Siege und zwei Niederlagen zu buche. Wenn es jetzt noch mit einer Medaille klappen sollte, musste im letzten Spiel gegen die HSG Blomberg-Lippe unbedingt  gewonnen werden.

Zwischen diesen beiden Spielen lagen rund zwei Stunden, was es nicht einfacher machte, die Motivation hoch zu halten.

Das Spiel begann recht ausgeglichen. Zweimal gingen wir in Führung, zweimal glich Blomberg aus (5. Spielminute). Erst danach gelang es uns sich etwas abzusetzen. Mit 6:3 Toren gingen wir in die Halbzeit. Fünf Minuten nach der Pause stand es 10:4 für uns. Damit war das Spiel praktisch entschieden.

Was hier so nüchtern klingt, war eine Mammutleistung der Mädels. Jede einzelne ging in diesem Spiel bis an ihre Grenze, oder auch darüber hinaus. Von der Emotion, vom unbedingten Willen her, nicht ohne Medaille nach Hause zu gehen, war dieses aller aller letzte Spiel in dieser Konstellation sicherlich das beste, welches die Mädels in einer ganzen Reihe guter Spiele in den letzten 12 Monaten gezeigt haben!





Erschöpft aber glücklich - Abklatschen nach dem
allerletzten Spiel in dieser Formation.

Das letzte Spiel der Mädels war zugleich das letzte Spiel der Westfalenmeisterschaft Nord im Jahr 2019. Die "reguläre" Tabelle zeigte auf den Plätzen 2 - 4 drei Mannschaften mit jeweils 6:4 Punkten. Nach den vorgegebenen Regularien war es erforderlich, im direkten Vergleich eine Tabelle dieser drei Mannschaften untereinander zu erstellen. Diese Tabelle auszurechnen, dauerte natürlich einen Moment. In dieser Zeit gab es bange Blicke, ob es wohl gereicht hat fürs Treppchen, oder nicht.

Dann die Erlösung. Denkbar knapp lagen alle drei Mannschaften beieinander. Doch wir erreichten den dritten Platz und somit die Bronze-Medaille!

Erst die Tordifferenz der untereinander ausgetragenen Spiele brachte die Entscheidung. Nachdem der TuS Brockhagen mit 10:0 Punkten verdient Westfalenmeister wurde, folgte auf Platz zwei der FC Vorwärts Wettringen und dann wir!
Insgesamt spielten, kämpften und erreichten den dritten Platz:
Nele (Tor/ungezählte Paraden), Clarissa (22), Lina (10), Paula (9), Julia (6), Anna (5), Jana (5), Lotti (3), Amelie, Carlotta und Malaika. 

Zur anschließenden Siegerehrung seien dem Chronisten ausnahmsweise ein paar persönliche Worte an dieser Stelle gestattet...

Die Siegerehrung führte der langjährige Mädchenwart des Handballkreises Bielefeld-Herford, Christian Noske, durch. Wie Christian selbst-ironisch anmerkte würden ihn in der Halle wohl nur die wenigsten kennen. Was aber noch viel viel weniger wussten ist die Tatsache, dass Christian "damals" mein erster Trainer nach dem Wechsel von den Junioren zu den Erwachsenen war. An dieser Stelle verschweigen wir, wie lange dies nun schon her ist... Dadurch das Du, Christian, jetzt meiner Tochter nach ihrem (vermutlich?) allerletzten Spiel in der JSG eine Medaille verleihst, schließt sich ein Kreis. Und Du kannst immer noch so motivieren, wie damals! Auf Neles Frage, ob ich den seinerzeit "gut im Tor war", hast Du nur gesagt: "Ja, aber Du bist besser!"  

Ich hätte mir niemand "Geeigneteren" für die Ehrung wünschen können!
Danke dafür!


Im Anschluss der Ehrung stellten sich fünf der sechs Mannschaften noch für das Gruppenbild ins und ums Tor.


Ein langer Tag ging allmählich zu Ende. Ein langer Tag mit vielen erschöpften aber auch glücklichen Gesichtern seitens der JSG.

Das Team dankt neben den Eltern für die tolle Unterstützung diese Mal auch ganz besonders Michael Ullrich, Jürgen Bensiek, Ole Pellmann und Kevin Göldner für die großartige Unterstützung am Zeitnehmer-Tisch. Nur wer das selbst einmal gemacht hat, kann erahnen was für ein Stress das bei einem solchen Spielformat ist!

Und -auch wenn ich weiß, dass Du das nicht hören willst - Danke Anke Kohl, dass Du ohne zu zögern sofort auf der Bank eingesprungen bist, als klar war, dass Clement beruflich verhindert sein würde.